Kapitel 3.5
Sicherer Zugang zu Maschinenanlagen
Maschinenanlagen sinds häufig von Schutzzäunen umgeben. Zu den verketteten Maschinen im umzäunten Bereich gehören Produktionsmaschinen, Fördertechnik, Roboter usw. Die Anlagen können sich über eine ganze Fabrikhalle oder über mehrere Etagen eines Gebäudes erstrecken. Auch in automatisierten Lagern werden Kombinationen aus Regalbediengeräten, Fördertechnik und Verpackungsmaschinen eingesetzt.
Integrierte Fertigungssysteme
Integrierte Fertigungssysteme sind in Arbeitsbereiche unterteilt, die unabhängig voneinander arbeiten können, um die Effizienz zu steigern. Sicherheitsmerkmale wie Anwesenheitsüberwachung und Warnsignale nach EN ISO 11161 schützen die Mitarbeiter.
Jede Einheit eines integrierten Fertigungssystems führt eine bestimmte Aufgabe aus und kann mehr oder weniger unabhängig von anderen Teilen der Anlage betrieben werden.
So kann beispielsweise eine Verpackungsmaschine unabhängig von einem Roboter arbeiten, der das zu verpackende Material in deren Einlaufzone legt. Ein Auslaufband am anderen Ende der Verpackungsmaschine kann unabhängig von der Maschine oder in Intervallen arbeiten, die vom Takt der Ausgabe der verpackten Waren abhängig sind.
Sicherheitsfunktionen
Um vielseitige Bedienkonzepte nutzen zu können, muss jeder Arbeitsbereich über eigene Sicherheitseinrichtungen verfügen, die es den Arbeitern ermöglichen, einen Bereich zu betreten und zu bearbeiten, während der Rest der Anlage weiterläuft:
- Verwendung von Präsenzmeldern wie Lichtschranken, Laserscannern und Kontaktmatten innerhalb der Gefahrenzonen, um einen Arbeiter zu erkennen und den gefährlichen Vorgang zu stoppen.
- Wechsel in den Rüstmodus von einem Arbeitsbereich während die anderen im Automatikmodus weiterlaufen.
- Betreten eines Bereichs und arbeiten, während der Rest des Systems weiterläuft.
- Verwendung von Zäunen innerhalb des eingezäunten Bereichs, um zu verhindern, dass ein Arbeiter in einen Arbeitsbereich eindringt, der automatisch weiterläuft.
Dies wirft natürlich zahlreiche Sicherheitsfragen auf, die sorgfältig bedacht werden müssen. Bereits 2008 hat die ISO eine Norm veröffentlicht, die viele wertvolle Regeln für die Sicherheit sogenannter integrierter Fertigungssysteme enthält - die ISO 11161.
Eines der schwierigsten Risiken besteht darin, dass ein Anlagenteil neu gestartet oder versehentlich in Gang gesetzt werden kann, während sich noch eine Person im System befindet. Um dies zu vermeiden, wurden mehrere Strategien zum Schutz der Arbeitnehmer bei einem solchen „Ganzkörperzugang“ entwickelt.
Optische oder akustische Warneinrichtungen
Wenn ein Arbeitnehmer eine Starttaste außerhalb des Systems drückt, blinkt eine Warnleuchte oder ertönt eine Hupe so lange, bis der Arbeitnehmer den Gefahrenbereich verlassen hat. Nach dem Ende des Warnsignals wird das System gestartet.
Kombiniert mit:
- Startverhinderungsknöpfe
- Seilzugschalter
- Not-Aus- Schalter innerhalb des gesicherten Bereichs
- Zuhaltungsschalter mit Fluchtentriegelung